26. Internationale CHIME-Konferenz
„Sustainability and Chinese Music“
Vom 3. bis 6. Oktober 2024 fand die 26. Internationale CHIME (Chinese Music Research Europe) - Konferenz mit dem Thema „Sustainability and Chinese Music“ an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover sowie am Center for World Music der Universität Hildesheim statt.
Diese Konferenz wurde durch Mittel des Förderprogramms „Zukunft.Niedersachsen“ des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur unterstützt und vom Leibniz-Konfuzius-Institut Hannover e. V. mitorganisiert.
Als Keynote-Speaker sprachen Prof. Dr. Huib Schippers, Prof. Mei Xiao vom Conservatory of Music Shanghai sowie (Assistant-)Prof. Chung-Yuan Yu von der Quanzhou Normal University, China. Die Leitung der Konferenzorganisation hatte Dr. Yongfei Du inne.
- Konferenzteilnehmende im Hörsaal der HMTMH (Foto: mp.weixin.qq.com/s/W8Nrcm-VyBpbw45q2RUw2g)
Über vier Tage hinweg kamen mehr als einhundert Wissenschaftler*innen, Forscher*innen, Musiker*innen, Kulturpraktiker*innen und Student*innen aus China, der Türkei, den Vereinigten Staaten, Australien und Europa zusammen, um über die „Nachhaltigkeit der chinesischen Musikkulturen“ sowie die „Chinesische Musik im Kontext kultureller Nachhaltigkeit“ zu diskutieren und sich intensiv auszutauschen.
Dieser aktuelle und zukunftsorientierte Diskurs basiert auf einem interdisziplinären Austausch zwischen den Bereichen Musikethnologie, Musikkomposition, Globalgeschichte, Systematische Musikwissenschaft, Historische Musikwissenschaft, Ökomusikologie, Sinologie und Afrikastudien.
Die Vorträge umfassten eine Vielzahl von Forschungsschwerpunkten und behandelten die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte menschlicher Existenz, unter anderem in Bezug auf die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen zum Schutz der ökologischen Lebensgrundlagen als Grundlage für soziale Stabilität und wirtschaftlichen Wohlstand.
Zu Beginn der Konferenz wurden die Gäste von V-Prof. Dr. Michael Fuhr (CWM/HMTMH), Prof. Oliver Wille (Beauftragter für Kunst, HMTMH), Prof. Dr. Stefan Weiss (HMTMH), Bettina Gries (Leibniz-Konfuzius-Institut) und Frank Kouwenhoven (CHIME) begrüßt. Die beiden Hannoveraner Musiker Omid Bahadori und Naranbaatar Purevdorij, zwei Absolventen des musik.welt-Studiengangs am CWM, führten das Publikum daraufhin in ihrem kleinen Eröffnungskonzert in die Welt mongolisch-persischer Klangfusionen ein.
Um den Austausch über das Thema der musikalischen Nachhaltigkeit mit globalen Aspekten zu fördern und methodische Ansätze der „Applied Ethnomusicology“ zu diskutieren, fand ein Vortragspanel zum Thema „Sustainability and World Music“ statt, an dem folgende Wissenschaftler*innen teilnahmen: Prof. Dr. Raimund Vogels mit dem Vortrag „Cultural Sustainability at the University of Music, Drama and Media Hanover (HMTMH) and Center for World Music of University Hildesheim (CWM)“, Prof. Dr. Sarah Ross mit „Architectures of Knowledge: Sustaining Jewish (Musical) Heritage“ sowie Dr. Sebastian Hachmeyer über „From Native Bamboos to Indigenous Flutes: Applied Ecomusicology and Sustainability in Highland Flute Making in the Bolivian Andes“ (CWM).
Prof. Dr. Huib Schippers sprach als Keynote-Speaker über „Sustaining Sound Practices: Music as Intangible Cultural Heritage in China“. In seinem Vortrag stellte er nicht nur seine theoretischen Konzepte zur musikalischen Nachhaltigkeit dar, sondern untermauerte seine Argumentation – „China has a unique position in the world in terms of its engagement with music as Intangible Cultural Heritage“ – durch seine langjährige Lehrerfahrung in China.
Prof. Mei Xiao diskutierte in ihrem Vortrag „‘Place-space tensions’ – Sustainability in Traditional Music of Ethnic Groups in China“. Anhand von Fallstudien zu verschiedenen ethnischen Gruppen in China zeigte sie auf, dass die durch musikalische Praxis geschaffenen „neuen Räume“ keinen geographischen Gegensatz zwischen „Land“ und „Stadt“ bilden, sondern als ein „Text“ mit tiefer kultureller Bedeutung verstanden werden müssen.
Prof. Chung-Yuan Yu führte einen Workshop mit dem Titel „The ‘Vocalized Heterophony’ of Quanzhou Nanyin, and its Transformation in Contemporary Music“ durch, an das sich ein Konzert mit Studierenden der HMTMH anschloss. Fragen zur Nachhaltigkeit und Bewahrung des Musikgenres Nanyin konnten dadurch für das Publikum anschaulich vermittelt werden.
Auf dieser Konferenz wurde erstmals der mit 500 Euro dotierte CHIME Student Paper Prize verliehen, der von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und dem Center for World Music der Universität Hildesheim finanziert wird.
Nach intensiver Beratung des Bewertungsausschusses wurde der Preis an Li Ziyunfei verliehen, eine Studentin im vierten Studienjahr der Abteilung für Musikwissenschaft am Xinghai Conservatory of Music (Guangzhou, China). Ihr Vortrag auf der diesjährigen Konferenz trug den Titel „A Home Constructed by Cantonese Opera: A Case Study of Singapore Cantonese Opera Group OperaWorks Singapore“.
Bericht: Dr. Yongfei Du
Zuletzt bearbeitet: 21.10.2024
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