Wenn das Auge hört: Konstruktion eines Assessments zum inneren Vorstellen (Audiation) von Musik
Die Imagination von Musik führt zu einer inneren Hörvorstellung und ist eine
Kernkompetenz für alle musikalischen Tätigkeiten. Infolgedessen wies ihr Edwin E.
Gordon unter dem Namen „Audiation“ bereits 1975 eine Schlüsselrolle in seiner Music learning theory für das Erschließen von Musik zu. Bei Dirigenten ist diese
Fertigkeit für das Partiturstudium notwendig, das als zentrale Voraussetzung für
eine erfolgreiche musikalische Leitung eines Orchesters gilt, während sie bei
Komponisten für das Erfinden neuer Musik unabdingbarer Bestandteil ihrer Tätigkeit ist. Auch für Instrumentalisten und Sänger ist Audiation für die Ausbildung einer Auge-Ohr-Hand-/Stimme-Koordination eine unverzichtbare Basiskompetenz. Ziel des Projekts ist das Entwickeln eines musikpsychologischen Testverfahrens zum objektiven Bestimmen der Fertigkeit einer Person, allein auf Grundlage des Lesens eines Notentexts aktiv eine Hörvorstellung (Notations-Audiation) zu entwickeln. Die zuverlässige Bestimmung des Vermögens zum Inneren Hören ist eine wichtige Grundlage für ein besseres Verständnis von Leistungen wie dem Vom-Blatt-Spiel, der Improvisation oder dem Spiel nach Gehör.
Leitung: Prof. Dr. Reinhard Kopiez
Mitarbeiterin: Dr. Anna Wolf
Kooperationspartner: JProf. Dr. Friedrich Platz (HfMDK Stuttgart), Prof. Dr. Luis Estrada Velasco (UNAM Mexico City)
Zuletzt bearbeitet: 03.02.2016
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