Ligaturen Band 2

Der Komponist als Erzähler: Narrativität in Dmitri Schostakowitschs Instrumentalmusik

Herausgegeben von Melanie Unseld und Stefan Weiss
256 S. mit 3 Abb. und zahlreichen Notenbeispielen, Broschur, Olms Verlag, Reihe: LIGATUREN - MUSIKWISSENSCHAFTLICHES JAHRBUCH DER HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER HANNOVER Band 2, 2008

ISBN: 978-3-487-13593-9    39,80 Euro

Dass Instrumentalmusik erzählen kann, ist ein ebenso alter wie umstrittener Topos. Hinsichtlich des Komponisten Dmitri Schostakowitschs wirft die Rezeptionsgeschichte jedoch besonders eindringliche Fragen auf, die dem narrativen Potential seiner Musik gelten. Vor allem das, wovon sie vermeintlich erzählt, war ein Zankapfel in der Zeit des Kalten Krieges und blieb es darüber hinaus: Kaum ein Kommentar zu Aufführungen der Fünften, Siebten oder Elften Sinfonie, der nicht zu diesen Fragen Stellung bezieht. Auffallend ist jedoch, dass sich die unterschiedlichen Lager der Schostakowitsch-Exegeten in einem weitgehend einig sind - nämlich dass diese Musik mit narrativen Merkmalen ausgestattet ist.
Der vorliegende Band, der aus einem internationalen und interdisziplinären Symposium der Hochschule für Musik und Theater Hannover hervorgegangen ist, bringt Forscherinnen und Forscher aus Musikwissenschaft, Musiktheorie, Narratologie und Slawistik zusammen. Sein Ziel ist es, den Topos vom erzählerischen Charakter der Musik Schostakowitschs zu reflektieren, zu erkennen, was Narrativität in der Instrumentalmusik bedeuten kann und wie der sowjetische Komponist sie in seinen Werken praktizierte.

The idea that instrumental music can tell a story is as old as it is undisputed. Nonetheless, the reception of the composer Dmitry Shostakovich has historically thrown up particularly insistent questions about the narrative potential of his music. What it is supposed to describe was a bone of contention during the cold war and remains so today: there is hardly a commentary on performances of the fifth, seventh or eleventh symphonies which does not take a stance on relation to these questions. Yet what is striking is that Shostakovich experts with the most divergent opinions broadly agree on one thing: that his music contains narrative traits.
This volume, containing papers from an interdisciplinary symposium at the Hochschule für Musik und Theater in Hanover, brings together researchers from the fields of musicology, music theory, narratology and Slavonic studies. Its aim is to consider the topos of the narrative quality of Shostakovich’s music, to understand what narrativity can mean in instrumental music and the ways in which the Soviet composer practised it in his works.

Zur Homepage des Olms Verlags

 

Zuletzt bearbeitet: 07.10.2014

Zum Seitenanfang