Internationales Symposium
Sowjetische Musik im Ausland

Hannover, 23. – 26. Mai 2013

In den letzten Jahrzehnten hat die Öffnung russischer Archive einen bedeutenden Zuwachs an Wissen über die Geschichte der sowjetischen Musik gebracht. Die Aufmerksamkeit der Forschung richtete sich dabei zunächst verstärkt auf die innersowjetischen Verhältnisse – die Relation von totalitärer Staatsmacht und künstlerischem Schaffen –, während die internationalen Verflechtungen zunächst sehr im Hintergrund blieben. Dabei ist es ein hochinteressanter Aspekt  der sowjetischen Musik, dass sie auch im Ausland kontroverse Spuren hinterließ. Ob wegen ihrer Expressivität  bewundert oder als verordnetes Vorbild gehasst, als kompositionstechnisch rückständig belächelt oder als Vorreiterin einer neuen Spiritualität gefeiert: Sowjetische Musik sorgte auch jenseits der Staatsgrenzen für Debatten, und sie tut das bis heute.

Dieser Vielfalt an Auslandsbeziehungen ging das internationale Symposium Sowjetische Musik im Ausland nach, das vom Musikwissenschaftlichen Institut der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover in Kooperation mit der IMS Study Group Shostakovich and His Epoch durchgeführt wurde. Primär gerieten dabei diejenigen Komponist(inn)en in den Blick, die internationale Vorstellungen von sowjetischer Musik geprägt haben: Dmitri Schostakowitsch, Sergei Prokofjew oder die Moskauer Troika  aus Alfred Schnittke, Sofia Gubaidulina und Edison Denissow.  Zur Debatte standen aber auch die Beiträge, die Interpreten wie Swjatoslaw Richter oder Verlagshäuser wie Sikorski zur Formung dieses Bildes geleistet haben.

Sowjetische Musik im Ausland bedeutete niemals bloß Information über eine ‚fremde‘ Musikkultur, sondern diente auch der Selbstvergewisserung des jeweils ‚Eigenen‘ im empfangenden Land. Für das Symposium richteten Forscher(innen) des In- und Auslandes den Blick daher nicht nur auf die Rezeption einzelner Komponist(inn)en, sondern auch auf die Funktionen, die das Konzept ‚sowjetische Musik‘ in den Musikdiskursen von Ländern wie Deutschland, Estland, Litauen, Ungarn, Italien, England, USA und China annahm.

 

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Im Hörsaal 202

Diskussionsbeitrag aus dem Auditorium: Inna Barsova
Amrei Flechsig, Olga Digonskaja
Peter Schmelz
Lidia Ader
Svetlana Zvereva, Stewart Campbell

In den Pausen

Amrei Flechsig, Ulrike Böhmer, Inna Klause

In Hannover

Levon Hakobian, Stewart Campbell, Patrick Zuk, Elena Dubinets, Marina Raku, Svetlana Zvereva
Peter Schmelz, Olesya Bobrik, Christoph Flamm, Patrick Zuk

 

Fotografien: Olesya Bobrik, Maria Bychkova

 

Zuletzt bearbeitet: 10.08.2013

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